Film und Fernsehen

Filmland Belgien

Bei den großen Filmfestivals wie der Berlinale, den Filmfestspielen von Cannes oder dem Filmfestival von Biarritz gehören belgische Produktionen immer wieder zu den Gewinnern. Und nicht nur Regisseure wie die Dardenne-Brüder oder Felix Van Groeningen sind international unterwegs. Schauspieler wie Benoît Poelvoorde oder Emilie Dequenne spielen mit den ganz Großen des Filmgeschäfts. Kreative Köpfe aus Belgien schaffen Computeranimationen für Zeichentrickfilme oder aufregende Kameratechnik für Sportübertragungen. 

Hollywood in Belgien?

Generell erlebt die belgische Filmindustrie in den letzten Jahren einen starken Boom. Das „Tax Shelter“-Steuergesetz erlaubt es privaten Geldgebern, in Filme zu investieren und so Steuergutschriften zu erhalten. So werden neue Finanzierungsquellen für belgische Filmschaffende zu einem Produktionsmotor.

Aber auch Drehorte in Belgien erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Zahlreiche Co-Produktionen mit Filmfirmen aus anderen Ländern entstehen und belgische Kreativschaffende sind international gefragt. Auch in Ostbelgien wird häufig gedreht, denn hier finden sich interessante Locations und mehrsprachige Crewmitglieder. Die Filmteams erhalten beispielswiese durch die Gemeinden Hilfe bei Drehgenehmigungen und so manche Crew mit über 100 Mitwirkenden hat viele Tage in Ostbelgien logiert, gegessen, Security eingekauft oder anderweitig Geld nach Ostbelgien gebracht.

So können Ortskundige in zahlreichen Szenen der deutschen Action-Serie „Alarm für Cobra 11“ lokale Drehmotive wie die Talsperre in Eupen entdecken. Auch die französische Literaturverfilmung „les enfants de Timpelbach“ mit Gérard Depardieu wurde zu großen Teilen in der Kelmiser Eyneburg gedreht.

Belgisches Fernsehen

Der belgische Fernsehmarkt ist relativ überschaubar. Dies liegt vor allem an den hohen Kosten für Fernsehproduktionen: in einem Land mit drei offiziellen Sprachen und verschiedenen kulturellen Einflüssen erreicht man von vorneherein nur ein begrenztes Publikum. Dennoch gibt es in Belgien einen öffentlich-rechtlichen TV-Sender pro Sprachgemeinschaft. In Flandern und im französischsprachigen Belgien bestehen außerdem einige Privatsender.

Damit auch die deutschsprachigen Belgier Nachrichten über ihr Land in ihrer Sprache hören, lesen und schauen können, gibt es in Ostbelgien neben einer privat betriebenen Zeitung auch eine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt mit zwei Radioprogrammen und einem TV- Programm.

Die beiden Radiosender bieten quasi rund um die Uhr deutschsprachiges Programm und Nachrichten. Der Fernsehsender des belgischen Rundfunks präsentiert nationale und lokale Nachrichten in deutscher Sprache via Kabelfernsehen in Schleife ab 18 Uhr. Alle Beiträge sind auf der Internetseite des belgischen Rundfunks abrufbar und archiviert.

Unter den einzelnen Menüpunkten erhalten Sie einen Überblick über die belgische Medienlandschaft in deutscher Sprache.